Britta Holzapfl
Mehr als eineinhalb Jahrzehnte stand vor allem das Kind im Fokus meiner Kamera, bevor ich mich als Gartenbesitzerin, passionierte Wanderin und auch Touristin auf Blumenportraits und Ansichten von Landschaften und Städten konzentrierte. Die beiden letztgenannten Genres sollen in dieser Ausstellung zu sehen sein.
Entstanden sind die Bilder innerhalb eines Zeitraums von zwanzig Jahren, auf Ausflügen in die Region München und das Voralpenland, oder auf Reisen in Deutschland und Europa, allesamt analog aufgenommen mit einer Leica R6 und einer Nikon FE2 aus den 1980er Jahren. Ich verwende stets einen hochempfindlichen s/w-Film, dessen starke Körnung ich bewusst als Stilmittel einsetze. Ein Stilmittel stellen auch das Blau oder das Braun vieler dieser großformatigen Barytabzüge dar. Die Tonung, im 19. Jahrhundert aufgekommen und in meiner Kinderzeit in den 1960er Jahren in Printmedien noch durchaus gebräuchlich, hat mich seit jeher fasziniert. Hier dient sie nicht, wie ursprünglich, der Konservierung, sondern soll den meditativen Charakter der Fotografien unterstreichen. Die Bilder können als Abbilder innerer Landschaften gesehen werden, als Hinwendung zu Geist, Gemüt und Ästhetik des 19. Jahrhunderts, dem ich mich auch als Germanistin verbunden fühle - und nicht zuletzt als der Versuch, etwas von einem Postulat Balzacs zu erfüllen, das im Kontext der Fotografie zunächst widersprüchlich erscheinen mag: "Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken."
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